Die Asklepios Klinik St. Wolfgang arbeitet seit 25 Jahren zusammen mit den Ärzten des Straubinger sporthopaedicums.
Ihre Sicherheit hat bei uns oberste Priorität

Krankenhaushygiene und Infektiologie

Hohe Kompetenz im Bereich der Infektiologie und Krankenhaushygiene (beide Gebiete, die sehr eng miteinander verknüpft sind), ist heute wichtiger als je zuvor. Die zunehmende Anzahl von Infektionen bei gleichzeitigem Anstieg des Nachweises multiresistenter Erreger macht es notwendig, das Auftreten von Infektionen zu verhindern und wenn notwendig, die richtige antibiotische Therapie einzuleiten. Diese muss schnell wirksam sein und die Entstehung bzw. die Selektion von resistenten Keimen vermeiden.

Krankenhaushygiene hat das Ziel, Patienten vor nosokomialen Infektionen zu schützen. Als nosokomial wird eine Infektion bezeichnet, wenn sie ab dem dritten Tag des Krankenhausaufenthaltes auftritt, d.h. Erwerb der Infektion im Krankenhaus. Hierbei muss jedoch unterschieden werden, woher die Erreger stammen.

Grundsätzlich gibt es zwei Infektionsmöglichkeiten:

1.    Keime, welche vom Patienten selbst stammen und mitgebracht werden.

2.    Erreger, die von außen auf ihn übertragen werden.

Wir alle sind mit Billionen Mikroorganismen besiedelt, die Haut, die oberen Atemwege, der Urogenitaltrakt und ganz besonders der Darm mit den höchsten Keimzahlen im Dickdarm. Dies alles ist ein ganz natürlicher Prozess, der dem Menschen in vielfältiger Weise nützt. Gelangen jedoch Bakterien aus der natürlichen menschlichen Flora in eine Operationswunde, postoperativ in die Harnwege oder in die Lungen, können sich durch diese Keime teilweise schwere, auch lebensbedrohlich Infektionen entwickeln (endogene Infektionen).

Die zweite oben genannte Infektionsmöglichkeit ist, wenn krankmachende Bakterien von außen auf den Patienten übertragen werden. Diese Erreger können beispielsweise von Patient zu Patient, über die Hände der Mitarbeiter übertragen werden oder aber aus der Umgebung des Patientenzimmers stammen (exogene Infektionen). Krankenhaushygienische Maßnahmen im Rahmen der Krankenhaushygiene setzen daher auch an zwei Punkten an: in der Patientenumgebung und beim Patienten selbst. Durch konsequente und organisatorische Maßnahmen werden die Möglichkeiten einer Übertragung von Patient zu Patient minimiert.

Krankenhaushygiene im St. Wolfgang

 

Alle Zimmer werden nach den neuesten Leitlinien der Kommission für Krankenhaushygiene gereinigt und desinfiziert und alle Mitarbeiter werden regelmäßig durch unsere Hygienefachkräfte über den Umgang mit Patienten geschult. Eine der entscheidendsten Maßnahmen ist hierbei auch die hygienische Händedesinfektion. Der zweite Punkt sind die Patienten selbst. Gibt es beispielsweise Hinweise, d.h. Risikofaktoren, für die Möglichkeit, dass eine Besiedlung mit multiresistenten Erregern bereits bei Aufnahme in die Klinik St.Wolfgang besteht, dann erfolgt eine mikrobiologische Aufnahmeuntersuchung. Werden Patienten wegen eines operativen Eingriffs aufgenommen, ist die präoperative Versorgung insbesondere des Operationsgebietes für die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen bedeutsam. Gleiches gilt für die postoperative Versorgung. Auch in diesen Fällen sind klare Handlungsweisen im Hygieneplan hinterlegt, die auf internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien beruhen.

Sollten im seltenen Fall dennoch nosokomiale Infektionen auftreten, werden sofort weitere Maßnahmen aus dem Hygieneplan eingeführt. Der Hygieneplan der Klinik St.Wolfgang ist elektronisch hinterlegt und für jeden Mitarbeiter an allen Computerterminals einsehbar. Entscheidend ist nicht nur die Aktualität und Qualität des Inhalts, sondern auch der leichte und schnelle Zugang bei Fragen oder Problemen. Alle nosokomialen Infektionen wie Pneumonien, postoperative Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen, Infektionen der Knochen und Gelenke, antibiotikaassoziierte Diarrhoen werden mit einem speziell dafür entwickelten innovativen Programm erfasst und regelmäßig ausgewertet. Hierdurch lassen sich über die Zeit hinweg eventuell bestehende Mängel und Lücken in der Patientenversorgung aufdecken und beseitigen: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Im Zeitraum Januar 2017 bis September 2018 traten insgesamt 7 postoperative Wundinfektionen (5 oberflächliche, 2 tiefe) mit einer Inzidenz von insgesamt 0,5%, 3 klinisch definierte Pneumonien mit einer Inzidenz von 0,26%  sowie 2 Harnwegsinfektionen (0,17%) auf und 1 Fall mit antibiotikaassoziiertem Durchfall. Diese niedrigen Zahlen belegen die Effektivität der krankenhaushygienischen Maßnahmen und den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika.

Alle in diesem Zeitraum nachgewiesenen multiresistenten Erreger (3MRGN) einschließlich ein MRSA-Stamm (ambulanter erworben: CA-MRSA) wurden von den Patienten mitgebracht. Eine Übertragung auf andere Patienten fand nicht statt.

Hat ein Patient bereits bei Aufnahme in die Klinik St.Wolfgang eine Infektion oder tritt eine behandlungsbedürftige bakterielle Infektion während des Aufenthaltes auf, dann kommt der richtigen antibiotischen kalkulierten Therapie noch vor Eintreffen des Ergebnisses einer mikrobiologischen Untersuchung eine entscheidende Bedeutung zu.

Es gibt eine Reihe von Faktoren bei der Auswahl des geeigneten Antibiotikums zu berücksichtigen:

  • Ort der Infektion
  • Schweregrad und Verlauf
  • mögliche Keimquelle
  • Zustand nach Operation
  • Alter
  • Grunderkrankungen
  • Immunstatus
  • Vorangegangene Krankenhausaufenthalte beispielsweise mit Nachweis eines resistenten Keims oder medizinische Eingriffe
  • mögliche Nebenwirkungen des Antibiotikums
  • Reisen / Herkunft.

Auch in diesen Fällen beruhen die therapeutischen Entscheidungen der Ärzte in der Klinik St.Wolfgang auf nationalen und internationalen Leitlinien, aber auch auf langjährigen persönlichen Erfahrungen im Umgang mit schwerstkranken Patienten. Wie bei der Krankenhaushygiene wird die Auswahl des richtigen Antibiotikums durch ein speziell hierfür entwickeltes Programm unterstützt, das den Ärzten zur Verfügung steht. Alle Therapien werden elektronisch erfasst und periodisch ausgewertet, um auch hier Entwicklungen und mögliche Fehler aufzudecken.